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Dreckige Klamotten. Von Fast Fashion zur fairer Mode - Frank Herrmann

FairKleiden
Neustart Kultur - Literatur vor Ort
Datum:
Veröffentlicht: 28.10.21
Von:
Cornelia Kempgen

Nach eineinhalb Jahren Pause konnte endlich wieder für die Schüler und Schülerinnen der Mittelschule Stegaurach eine Lesung in der Bücherei stattfinden. Mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Neustart Kultur - Literatur vor Ort“, das der Sankt Michaelsbund München verwaltet, konnte diese Veranstaltung - trotz Corona - ganz entspannt geplant werden.

Frank Herrmann stellte in seinem Vortrag dar, warum der faire Einkauf von Bekleidung für unser Weltklima und die in der Produktion arbeitenden Menschen von fundamentaler Bedeutung ist. Der Autor erklärte den Kindern der fünften und sechsten Klasse, welch weite Wege fast jedes Kleidungsstück um den Globus hinter sich hat, bis es in unseren Läden landet, was ein existenzsichernder Mindestlohn ist und wie unsere Kleidung, manchmal sogar noch unbenutzt, vernichtet wird. Er zeigte auf, welche Schadstoffe durch die Produktion einfach ungefiltert in Flüsse und Seen gelangen, welch riesige Wassermengen überhaupt für die Herstellung etwa eines einzigen T-Shirts gebraucht werden und wie lebensgefährlich manche Jobs in der Modeindustrie sind. Herrmann stellt Forderungen an Produzenten und Politiker. Er zeigte den Schülern aber auch, wie jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, die Welt ein wenig zu „fairbessern“, etwa durch Tauschbörsen an Schulen, durch Beachtung von Bio- und Fairtrade-Siegeln an der Kleidung und nicht zuletzt dadurch, dass man einfach weniger kauft und Kleidungsstücke lange benutzt. Auch sollte das früher ganz normale Flicken von Kleidung ruhig mal wieder in Erwägung gezogen werden.

Manche der Schüler kannten sich schon überraschend gut aus und wussten zahlreiche Fakten beizusteuern. Manches war ihnen aber auch neu, z.B. welche enormen Ressourcen verbraucht werden, um etwa eine einzige Jeanshose „stone washed“ aussehen zu lassen. Der Autor hat es sehr gut verstanden, die komplizierte Materie für die 10- bis 12jährigen anschaulich darzustellen, so dass ihnen immer wieder Fragen und Beiträge einfielen, die aufzeigten, dass sie am Thema sehr interessiert waren. Eine Veranstaltung die gut ankam und hoffentlich nachhaltig wirkt!