Mittelalterliche Lesenacht für Grundschüler
Die Lesenacht zum Schuljahresabschluss ist für 39 Grundschüler wieder einmal sehr kurzweilig verlaufen. Aus Freude über den Erwerb des Böttinger Schlösschens durch die Gemeinde fand ja beinahe zeitgleich der Mittelaltermarkt am Windfelder See statt. Und so hatte auch die Bücherei das Mittelalter zum Thema gewählt.
Ein großer Büchertisch "Leben im Mittelalter" stand zum Schmökern bereit. Bei der vorgelesenen Geschichte "Der kleine Ritter Trenk" von Kirsten Boie erfuhren die Kinder, dass Stegaurach aber nicht von Rittern und Burgen, Fürsten und Schlössern sondern von Bauern und Handwerkern wesentlich geprägt wurde. Der kleine Trenk war sogar leibeigener Bauernjunge, wollte aber unbedingt freier Ritter werden, um selbst über sein Leben bestimmen zu können. Nach Bestehen zahlreicher Gefahren ist ihm das zum Glück dann auch gelungen.
Gebastelt wurden Ritterhelme und spitze Hüte der Burgfräulein bevor es im Dunkeln gemeinsam zum Windfelder Weiher und dem mittelalterlichen Zeltlager rund um den See ging. Hier wartete am Grillfeuer auch schon der zweite Bürgermeister Bernd Fricke auf die Gruppe. Für die Kinder war allein schon das dunkle Wasser, der ungewohnte Blick auf das nächtliche Stegauracher "Lichtermeer" und die von Ferne leuchtende Altenburg ein Erlebnis für sich. Dann hieß es noch, am Stand des Jugendbeauftragten Dominik Scheer, der extra für uns vorzeitig geöffnet hatte, Stockbrote am Feuer braten und Würstchen vom geschnitzten Stecken futtern. Gesättigt durfte dann am Zelt von Katja Bittl, Martin Meusel und seiner Isabella auch noch ein originaler Ritterhelm aufgesetzt ("Ganz schön schwer") und mit echtem Schwert und Schild gekämpft werden.
Müde und erschöpft aber glücklich zurück in der Bücherei wurden dann die Nachtlager zwischen den Regalen "erkämpft" und eingerichtet. Bis die Augen ganz von alleine zuklappten, durfte im Lichte der Taschenlampe noch im Lieblingsbuch geschmökert werden. Im Hellen hieß es dann - u.a. eine Kuchen-Burg - frühstücken und später mittelalterliche Spiele aus einem Buch der Bücherei spielen. Schon die Kinder im Mittelalter haben nämlich Ball-, Hüpf-, Lauf- und Fangspiele gekannt. Nach überstandenen Abenteuern nahmen die Eltern ihre etwas müden Kinder wieder in Empfang.
Besonders gefreut haben sich die Ehrenamtlichen vom Büchereiteam - mit den diesjährigen FSSJlerinnen Franka Hupfer, Johanna Böhm und Maria Quinger - über die Hilfe von Arezu Mirzai und Leo Hartmann. Beide waren als Kinder auch eifrige Lesenachtteilnehmer und sind ihrer Bücherei treu geblieben. Vielleicht sind bei der Gruppe der diesjährigen Kinder dann die Ehrenamtlichen der Bücherei von Morgen.